Steinbruch St. Margarethen

© Andreas Tischler

Der Steinbruch im burgenländischen St. Margarethen, keine Autostunde von Wien entfernt, zählt fraglos zu den schönsten und imposantesten Freiluft-Arenen Europas. Hier erlebt man ursprüngliche Natur in vielen Formen, von Menschen geschaffene Räume und zahlreiche kulturelle Stätten, die Zeugnis geben von der intensiven Beschäftigung des Menschen mit diesem Ort, vor allem im 20. Jahrhundert.

Schon die Römer kannten die hervorragenden Eigenschaften des hier gewonnenen Kalksandsteins. Vor 2.000 Jahren wurde damit die bedeutende Grenzstadt Carnuntum erbaut, in deren Mauern Marc Aurel, der letzte große Kaiser des Imperiums, seine philosophischen Selbstbetrachtungen schrieb. Der Steinbruch überlebte den Wandel der Geschichte bei ungebrochener Wertschätzung. Noch heute wird von der sogenannten „Stephanswand“ der Sandstein für Restaurierungen an der Wiener Kathedrale gewonnen. Zu weiteren architektonischen Leistungen, die ihre Existenz dem Werkstein aus dem Steinbruch verdanken, zählen viele Wiener Bauwerke, vor allem die Prunkbauten an der Ringstrasse.

Wo über Jahrhunderte Kalksandstein abgebaut wurde, finden heute hochkarätige Musikveranstaltungen statt. Fixpunkt im Kalender internationaler Kulturfreunde ist die Oper im Steinbruch, die zu den Spielzeiten jeden Abend rund 5.000 Gäste musikalisch in andere Sphären entführt. Darüber hinaus treten hier, wie auch auf der kleineren Ruffinibühne, Stars der Rock-, Pop- und Unterhaltungswelt auf.

Unter der Privatstiftung Esterhazy als Eigentümerin erfuhr diese Location im Jahr 2006 einen umfassenden Ausbau. Die junge, internationale Architektengruppe AWG aus Wien hat es dabei mit Feingefühl verstanden, dem sensiblen Raum eine sehr spannende Architektur zu geben – einem Raum, der jahrhundertelang eigentlich industrielles Gelände gewesen war. Die Architekten verwendeten dabei Kortenstahl als zentrales Baumaterial, eine Referenz an die lange industrielle Geschichte dieses Ortes.

Der Steinbruch St. Margarethen enthält heute zwei in Stein gehauene Arenen: die große Bühne mit 7.000 m2, ein riesiger Konzertsaal unter freiem Himmel mit ca. 5.000 Zuschauerplätzen, und die kleinere Ruffinibühne mit bis zu 2.200 Plätzen. Seit bald 30 Jahren wird nun schon auf der Hauptbühne große Oper dargeboten. Keine andere Freiluftbühne dieses gewaltigen Ausmaßes weltweit versetzt die kulturelle Hochform der Oper in ein solch spannungsgeladenes Verhältnis zum Kreatürlichen, zum Ursprung unseres Seins. Die Opernaufführungen im Steinbruch vereinen Natürliches mit der hohen Kultur, also mit vom Menschen Geschaffenem.

Die Opernarena PIEDRA ist heute Anziehungspunkt für ein begeisterungsfähiges Publikum ebenso wie für internationale Opernstars und Musikergrößen.

© Renée del Missier
© Josef Siffert

Veranstaltungen von 2024 & 2025

Glanzvolle Premiere von Verdis "Aida" im Steinbruch St. Margarethen

© ORF/Oper im Steinbruch St. Margareten/wearegiving GMBH/Tommi Schmid

Die Premiere von Giuseppe Verdis Oper "Aida" am Mittwochabend begeisterte das Publikum mit gefühlvollen Arien, prächtigen Szenen und einem beeindruckenden Bühnenbild. Die Inszenierung von Thaddeus Strassberger verwandelte den Steinbruch in ein prachtvolles altes Ägypten und bot ein unvergessliches Opernerlebnis.

In der einzigartigen Kulisse des Steinbruchs von St. Margarethen erwachte das alte Ägypten zu neuem Leben. Verdis "Aida" erzählt die tragische Liebesgeschichte der äthiopischen Königstochter Aida, dem ägyptischen Feldherrn Radames und der Pharaonentochter Amneris. Diese dramatische Dreiecksgeschichte, die eine Entscheidung zwischen patriotischer Pflicht und wahrer Liebe fordert, fesselt Zuschauer:innen seit 150 Jahren weltweit. Zehn Jahre nach der letzten Aufführung kehrte die Oper nun, unter der Leitung von Thaddeus Strassberger, nach St. Margarethen zurück.

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"Der Fliegende Holländer": Richard Wagners Meisterwerk 2025 im Steinbruch St. Margarethen

© Oper im Steinbruch

In den Fjorden Norwegens, inmitten der rauen Küste, träumt die Kapitänstochter Senta von einer mystischen Gestalt: Ein verfluchter Seefahrer, der nur alle sieben Jahre an Land darf, um durch die Liebe einer Frau von seinem Fluch erlöst zu werden. Richard Wagners Oper „Der Fliegende Holländer“ greift diese düster-romantische Legende auf und erzählt eine packende Geschichte voller Leidenschaft und Dramatik.

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