Programmvorstellung der Internationalen Barocktage Stift Melk 2025: Eine Hommage an Maria – „Maria bewegt…“
Am 12. November 2024 fand die Pressekonferenz zu den Internationalen Barocktagen Stift Melk 2025 statt. Unter der Moderation von Michael Schade, dem künstlerischen Leiter des Festivals, wurden Programmhighlights präsentiert und Einblicke in die thematische Ausrichtung gewährt. Klangvolle Darbietungen auf historischen Instrumenten, darunter das gekrümmte Bassetthorn – Mozarts Lieblingsinstrument, das auch in seinem Requiem eine bedeutende Rolle spielt – bereicherten die Pressekonferenz mit einer eindrucksvollen musikalischen Note.
Vom 6. bis 9. Juni 2025 lädt das renommierte Festival Musikliebhaber:innen aus der ganzen Welt in das barocke Ambiente des Stiftes Melk ein. Unter dem diesjährigen Motto Maria bewegt… steht die Jungfrau Maria im Zentrum des Programms. Das Festival nähert sich Maria als historische und religiöse Figur, aber auch als Symbol für universelle menschliche Werte wie Liebe, Mut und Geborgenheit.
„Maria ist wohl eine der bekanntesten Frauen in der Geschichte. […] Sehen wir für einen Moment von ihrer religiösen Bedeutung ab, so lesen sich manch ihrer Lebensstationen wie tragische Wirklichkeiten, die kaum aktueller sein könnten. Gleichzeitig steht ihre Person für positive Werte wie Familie und Geborgenheit, eine starke Frau und Mutter, Liebe und Beistand, Heilung und Schutz.“, erklärt Michael Schade. Mit einem Programm, das die vielfältigen Facetten Marias und ihre Verbindung zur Barockmusik beleuchtet, möchte das Festival nicht nur musikalisch begeistern, sondern auch zum Nachdenken anregen.
Live-Termine
Stift Melk
Pfingsten – Freitag, 6. Juni 2025 – Sonntag, 9. Juni 2025
Internationale Barocktage Stift Melk
Magnificat
Harmonien des Himmels
Leyersederin 1761
Vom Klagen und Triumphieren
Landkarte einer Familie
Ein Mutterherz
uvm.
Termine und Venues auf dem Stand vom 20.11.2024
Highlights der Internationalen Barocktage 2025
Das diesjährige Festival bietet ein breitgefächertes Programm, das die Besucher:innen sowohl musikalisch als auch thematisch in die Welt der Barockmusik eintauchen lässt. Die Konzerte finden in den prunkvollen Räumlichkeiten des Stiftes statt und werden von international renommierten Künstler:innen gestaltet.
Eröffnungskonzert „Magnificat“
Den Auftakt bildet am Freitag, den 6. Juni, das Eröffnungskonzert unter der Leitung von Pablo Heras-Casado. In der beeindruckenden Stiftskirche werden zwei Versionen des „Magnificat“, dem biblischen Loblied Mariens, aufgeführt. Johann Sebastian Bach und sein Sohn Carl Philipp Emanuel Bach setzen beide das zentrale Thema mit klanglicher Pracht und individuellen Nuancen um. Neben dem Concentus Musicus Wien und einem hochkarätigen Solist:innenensemble ist erstmals das Collegium Vocale 1704 bei den Barocktagen zu Gast.
Picknick-Konzert im Stiftpark „Leyersederin 1761"
Am Samstag, den 7. Juni, findet im malerischen Stiftspark ein besonderes Highlight statt. Das Ensemble Schikaneders Jugend präsentiert mit „Leyersederin 1761" die Tanzmusiksammlung von Anna Maria Leyersederin, einer bayerischen Musikerin und Komponistin des 18. Jahrhunderts. Die Picknick-Atmosphäre lädt dazu ein, die barocke Musik in entspannter Umgebung zu genießen – ein idealer Programmpunkt für Familien und Kulturfans.
Uraufführung des „Melker Marienlieds“
Ein besonderes Highlight erwartet die Besucher:innen am späteren Samstagabend. Im stimmungsvollen Ambiente der nächtlichen Stiftskirche wird das „Melker Marienlied“, ein Werk aus dem 12. Jahrhundert, das von Johannes Schachtner neu vertont wurde, erstmals aufgeführt. Dieses Konzert ist Maria Barbara Bach, der ersten Ehefrau Johann Sebastian Bachs, gewidmet und thematisiert ihre Rolle innerhalb der berühmten Musikerfamilie.
“Ein musikalisches Portrait” – Konzert der Preisträgerin: Han Sol Lee Eo
Am Sonntag, den 8. Juni, steht die talentierte Barockgeigerin Han Sol Lee Eo im Mittelpunkt. Die Gewinnerin des Johann-Heinrich-Schmelzer-Wettbewerbs 2024 präsentiert ein Konzertprogramm unter dem Titel „Ein musikalisches Porträt“. Mit ihrem Spiel lässt sie Marias Leben lebendig werden, wobei die Violine Marias Stimme verkörpert und deren Freuden, Leiden und Hoffnungen ausdrückt.
Abschlusskonzert „Salve Regina!“
Das Festival endet am Montag, den 9. Juni, mit einem glanzvollen Abschlusskonzert. Die Hofkapelle München unter der Leitung von Rüdiger Lotter und Mezzosopranistin Olivia Vermeulen widmen sich Marias letztem Lebensdrittel. Werke von Händel, Monteverdi und anderen großen Komponisten der Barockzeit schlagen dabei eine Brücke zwischen irdischem Leid und himmlischer Verklärung.
Frauen in der Barockmusik: Eine Reise in die Geschichte
Ein zentraler Aspekt des diesjährigen Festivals ist die Würdigung von Frauen in der Barockmusik. „Maria bewegt…“ setzt nicht nur Maria selbst in den Fokus, sondern beleuchtet auch die Geschichten und Werke von Künstlerinnen, Komponistinnen und Musen der Barockzeit. So wird die Rolle von Frauen in einer Zeit, in der sie oft im Schatten männlicher Kollegen standen, hervorgehoben und neu interpretiert.
Laut Michael Schade waren Frauen tief in die Musikgeschichte eingebunden, ob als Inspiratorinnen oder als kreative Kräfte. Dieses Festival soll ihnen die Bühne geben, die sie verdienen.
Ein Festival für alle Sinne
Neben den hochkarätigen Konzerten bietet das Festival auch die Möglichkeit, das barocke Ambiente des Stiftes Melk und seiner Gärten zu erleben. Die Verbindung von Musik, Geschichte und der prachtvollen Architektur verspricht ein kulturelles Erlebnis der Extraklasse.
Abt Georg Wilfinger betont, dass die Barocktage nicht nur zu musikalischer Besinnung einladen, sondern auch dazu, sich von der symbolischen Kraft Marias inspirieren zu lassen – ein Erlebnis, das lange über das Pfingstwochenende hinaus nachwirken kann.