Das Salzburger Marionettentheater bietet ein außergewöhnliches Theatererlebnis, bei dem kunstvoll gestaltete Marionetten die Hauptrollen spielen. Die detailliert gefertigten Figuren werden von erfahrenen Puppenspieler:innen zum Leben erweckt, die sich unsichtbar hinter der Bühne befinden. Diese besondere Form des Figurentheaters lässt die Zuschauer:innen in eine faszinierende Welt eintauchen, in der die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwimmt. Die Kombination aus anspruchsvoller Bühnenkunst, klassischer Musik und meisterhaftem Puppenspiel macht die Aufführungen zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Das Theater wurde 1913 von Anton Aicher gegründet und entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Ort für Puppenspielkunst. Anton Aicher, ein ausgebildeter Bildhauer, wollte mit seinen detailverliebten Marionetten ein neues Theatererlebnis schaffen. Er setzte auf innovative Techniken und schuf damit eine einzigartige Puppenspielform, die bis heute begeistert.

Unter der Leitung von Hermann Aicher und später seiner Tochter Gretl Aicher expandierte das Theater international. Gastspielreisen führten die Salzburger Marionetten bis nach Amerika, Asien und Russland. Besonders in der Nachkriegszeit erlangte das Theater durch zahlreiche Auslandsauftritte einen exzellenten Ruf als Botschafter der österreichischen Kultur.

Ein Meilenstein war die Anerkennung durch die UNESCO im Jahr 2016, als die Spielpraxis des Salzburger Marionettentheaters als „höchst entwickelte Form des Puppen- und Figurentheaters“ ausgezeichnet und zum immateriellen Kulturerbe erklärt wurde.